Ein Jahr Home Office: Eine Einschätzung von Catella Research

Nach einem Jahr „Corona-Remote-Working-Erfahrung“ (Homeoffice), ist es Zeit, die Erfahrungen, Ankündigungen und Erwartungen einmal emotionslos auf den Tisch zu legen und auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeiten zu überprüfen. Gerade Investoren in Büroimmobilien tun gut daran, diese Gemengelage aktuell sehr rational zu analysieren.

Dabei sind 3 Aspekte von besonderer Relevanz, welche sich sowohl aus unseren Umfragen, aber auch aus vielen anderen in den letzten Monaten ableiten lassen:

1) Entzaubert wurde schnell der Vorschlag des Bundesarbeitsministers unter der Parole: „Homeoffice für alle“ – auf den ersten Blick kurzfristig sinnstiftend, da zumindest in die oftmals starre bürokratisierte deutsche Formalität der 5-Tage-Woche im Büro Bewegung kam. In der operativen Umsetzung aber deutlich schwieriger.

Maut für Eisenbahnen wird gesenkt

Während Lkw nur auf Bundesfernstraßen Maut bezahlen und zum Beispiel der Fernbus gar keine Maut entrichten muss, sind die Bahnen auf allen Strecken von sogenannten Trassenpreisen betroffen. Um pandemiebedingte Schäden bei den Bahnen auszugleichen, hat die Regierung jetzt bekanntgegeben, dass sie die Schienenmaut für den Personenfernverkehr und den Güterverkehr zu 98 Prozent übernimmt: Und zwar rückwirkend vom März 2020 bis Ende 2021. Im Personenfernverkehr bis ins Jahr 2022.

UIC erwartet Verdreifachung des Schienengüterverkehrs

Die Annahme, dass Tankstellen die notwendige Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge bereitstellen werden, ist für den europäischen Schnellladepionier Fastned eine Illusion. Die notwendige Geschwindigkeit und der Umfang des Baus einer funktionierenden Schnellladeinfrastruktur würden dabei stark unterschätzt. Fastned prognostiziert, dass bis 2030 rund zehn Prozent der Autos in Deutschland elektrisch angetrieben sein werden. Dies erfordere Schnellladestationen mit Dutzenden von Schnellladesäulen in der Größe einer Tankstelle. Gleichzeitig könne man die herkömmliche Tankstelle jedoch nicht direkt ersetzen, da 90 Prozent der Autos immer noch mit fossilen Brennstoffen fahren werden. Um die neue Infrastruktur aufzubauen, müssten also schnell neue Standorte her.

Vorbehalte gegen Künstliche Intelligenz

Die Unternehmen in Deutschland haben immer weniger Vorbehalte gegen den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Das ergab eine repräsentative Umfrage des Digitalverbandes Bitkom. So sagten 62 Prozent der Befragten, dass sie in der KI eher eine Chance sehen. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei 55 Prozent. Als Risiko schätzen die Technologie aktuell 21 Prozent der Unternehmen ein. 2020 waren es noch 28 Prozent.